Theorie
/ Lerninhalte |
Theoretische
Inhalte im
Modul “Umwelt” sollten im umfassenden Kontext von CSR vorgestellt und
diskutiert werden. Bitte verwenden Sie dazu die “CSR Knowledge Map”.
In
diesem Modul soll Umweltbewusstsein
als Kernbereich nachhaltigen Wirtschaftens vermittelt werden. Besonders
wichtig ist es klarzustellen, dass Umweltschutz kein Modebegriff, sondern
für Mensch, Gesellschaft, Natur und damit auch für die Wirtschaft eine
essentielle Überlebensfrage darstellt.
Umweltfragen im wirtschaftlichen Bereich müssen entlang der gesamten
Wertschöpfungskette wirtschaftlichen Handelns betrachtet werden. Damit
zeigt sich Umweltmanagement als eine übergreifende Aufgabe im Unternehmen,
die auch ihre wirtschaftliche Seite aufweist, da Verbesserungen durch das
Umweltmanagement in vielen Fällen auch zu finanziellen
Einsparungen führen können.
In
diesem Modul wird versucht, die TeilnehmerInnen dazu zu sensibilisieren,
dass Umweltfragen Bestandteil des eigenen Lebens sind, ob in beruflichen
oder privaten Zusammenhängen (ökologischer
Fußabdruck).
Minimalisierung
von Schadstoffen und Abfall |
Da
dieses Modul kein ökologisches Audit eines Unternehmens ersetzen kann,
wird allgemein in die Thematik Umweltmanagement eingeführt, was anhand
folgender Entwicklungslinien geschieht:
Die Minimalisierung
von Schadstoffen und Abfall, der am eigenen Arbeitsplatz sowie
in der gesamten Wertschöpfungskette entsteht, ist einer der
Ausgangspunkte, an dem klar wird, dass alle MitarbeiterInnen eines
Unternehmens konstruktiv zu Verbesserungen des Umweltmanagements beitragen
können.
Die Minimalisierung von negativen Umwelteinflüssen lässt sich in den 3 R’s
(reduce, reuse, recycle) darstellen:
reduce
– reduzieren:
vom Materialaufwand am Büroarbeitsplatz eines Dienstleistungsunternehmens
bis hin zu Schadstoffemissionen im Industriebetrieb
reuse
– wiederverwenden:
von der Rückseite eines Schreibens, die als Schmierpapier verwendet wird
bis hin zu Produkten, die repariert, statt neu gekauft werden
recyceln:
so viel wie möglich, bis hin zum Einkauf recycelter Produkte, wie zum
Beispiel Kopier- oder Toilettenpapier
Reduktion
der Umweltbelastung |
Als
weitere Entwicklungslinien hinsichtlich höheren Umweltbewusstseins
sollen in diesem Modul folgende Schwerpunkte gesetzt werden:
Reduktion
der Umweltbelastung
sowie Erhalt der Biodiversität
in den Bereichen:
Luft
Wasser
Boden
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Instrumente
und Standards |
Seit
einiger Zeit gibt es für das Umweltmanagement von Unternehmen einige sehr
nützliche Instrumente
und Standards. Die
TeilnehmerInnen im Modul Umwelt sollten insbesondere aufmerksam werden auf:
IPP
– Integrierte Produktpolitik
EMAS
– Eco-Management and Audit Scheme
ISO
14001
Europäisches
Öko-Label
IPP
– Integrierte Produktpolitik |
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IPP
– Integrierte Produktpolitik
bezeichnet einen Ansatz, der darauf abzielt, die
Umweltverträglichkeit von Produkten kosteneffizient zu verbessern.
Die Umweltauswirkungen von Produkten sollen über ihren gesamten
Lebenszyklus hinweg so gering wie möglich gehalten werden, das heißt
angefangen mit den natürlichen Ressourcen, aus denen sie
hergestellt werden, über ihre Verwendung und Vertrieb bis hin zu
ihrer Entsorgung. Es handelt sich bei der IPP um einen relativ neuen
Ansatz in der Umweltpolitik.
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EMAS
- Eco-management
and Auditing Scheme |
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Das
Gemeinschaftssystem für das freiwillige Umwelt-Management und die
Umweltbetriebsprüfung (Eco-Management and Audit Scheme, EMAS) ist
ein von den Europäischen Gemeinschaften 1993 entwickeltes
Instrument für Unternehmen, die ihre Umweltleistung verbessern
wollen. Rechtsgrundlage ist die Verordnung (EG) Nr. 761/2001. Der
Aufbau eines UMS und die Abläufe entsprechen seit 2001 auch bei
EMAS der ISO 14001. Bei EMAS sind in den Prozess der
kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung die Beschäftigten
einzubeziehen. Dies soll der Identifizierung der Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer mit den Umweltschutzinteressen des Unternehmens
dienen und dafür sorgen, dass Umweltmanagement “gelebt" wird.
Der Betrieb ist verpflichtet eine Umwelterklärung
zu erstellen, in der er die umweltrelevanten Tätigkeiten und die
Daten zur Umwelt, wie Ressourcen- und Energieverbräuche, Emission,
Abfälle etc. genau darstellt. EMAS-Teilnehmer informieren
interessierte Gruppen, u.a. mit dieser Umwelterklärung. Bei EMAS
ist eine erste eigene Untersuchung - die Umweltprüfung
- und nachfolgend eine wiederkehrende Umweltbetriebsprüfung
durchzuführen. Die
internen Dokumente sowie die Umwelterklärung werden von einem
unabhängigen, staatlich zugelassenen Umweltgutachter
beurteilt. Die
Erklärung wird bei positiver Prüfung für gültig erklärt. Der
Umweltgutachter achtet nicht allein auf die Einhaltung der formellen
Regeln, sondern vielmehr auch auf die echte Umweltleistung
der Organisation. Hält
sie alle relevanten Umweltrechtsvorschriften
ein und erreicht sie die selbst gesteckten Ziele?
Die
Umweltbetriebsprüfung ist regelmäßig, spätestens alle drei Jahre
zu wiederholen. Nach der Validierung wird der Teilnehmer in ein
öffentliches Register
eingetragen und erhält eine europaweit einmalige
Registrierungsnummer. Im Registrierungsverfahren werden alle
zuständigen Umweltbehörden beteiligt, um sicherzustellen, dass
keine Umweltverstöße vorliegen. Die Registrierung berechtigt, das EMAS-Logo
zu benutzen, das ausschließlich den EMAS-Teilnehmern vorbehalten
ist. Die Qualität von EMAS wird von den Mitgliedstaaten der EU
überwacht. Für
die Qualitätssicherung in Deutschland ist der Umweltgutachterausschuss
(UGA) zuständig.
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Siehe
auch:
http://europa.eu.int/comm/environment/emas/index_en.htm
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ISO
14001 |
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Die
ISO
14001
wurde 1996 veröffentlicht und definiert (in Verbindung mit EMAS
von 1993). Es ist ein Umweltmanagementsystem,
mit dem der Umweltschutz
systematisch im Management
verankert wird. Somit können bei allen täglichen Aufgaben und
firmenpolitischen Entscheidungen die Umweltaspekte berücksichtigt
werden. Managementprozesse und Organisationsstrukturen werden in den
Vordergrund gestellt. Durch die ISO 14001 kann ein Unternehmen
nachweisen, dass es sich umweltgerecht verhält. Mit ihrer Hilfe
werden Betriebe konkret und systematisch beim Aufbau des Umweltmanagementsystems
nach weltweit gültigem Standard
unterstützt. Die Betriebe erhalten somit ein wirkungsvolles
Instrument, mit dem sie Umweltbelastungen systematisch erfassen und
die Umweltsituation laufend verbessern können. Umweltrisiken werden
bewertet und Notfallpläne ausgearbeitet, um Störfälle
zu verringern. Die ISO 14001 legt Anforderungen an ein
Umweltmanagementsystem fest und schreibt Elemente für eine Zertifizierung
vor.
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Siehe
auch: http://www.iso.org/iso/en/ISOOnline.frontpage
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Europäische
Ökolabel |
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1992
hat die Europäische Union das europäische
Ökolabel oder europäische Umweltzeichen geschaffen.
Dieses Label verweist darauf, dass das Produkt während seines
gesamten Lebenszyklus – Produktion, Verpackung, Vertrieb,
Verwendung und Entsorgung – begrenzte Auswirkungen auf die
Umwelt hat. Es kann auf alle Produkte und Dienstleistungen
angewandt werden, mit Ausnahme von Nahrungsmitteln, Getränken,
pharmazeutischen Produkten usw. Die Gewährung des Ökolabels ist
das Ergebnis eines freiwilligen Schrittes: die Hersteller oder
Importeure müssen sich um die Auszeichnung mit dem Umweltzeichen
bewerben. Heute sind 21 Produktkategorien betroffen, darunter
besonders Geschirrspülmittel, absorbierendes Papier (Toilettenpapier
oder Küchenrollen), Papier für Fotokopiergeräte, Laptops oder
andere Computer usw. Mehr als 200 Hersteller haben die Genehmigung
erhalten, eines oder mehrere ihrer Produkte mit diesem
Umweltzeichen zu versehen. Bereits mehrere hundert mit der „europäischen
Blume“ ausgezeichnete Produkte sind auf dem europäischen Markt
in Umlauf.
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Siehe
auch: http://www.eco-label.com/default.htm
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Methoden
und praktische Trainingsaktivitäten |
Pädagogische
Methoden im Trainingsmodul |
Theoretische
Einführung und fachliche Hintergründe
Diskussion
über die Situation des Umweltmanagements bei den Unternehmen/Organisationen
der TeilnehmerInnen sowie anhand von Fallstudien (Gruppenarbeit
)
praktische
Übungen und Diskussion (Einzel- und Gruppenarbeit)
Optional:
CSR-Studienbesuch in einem ausgewählten Unternehmen mit guten
Arbeitsplatzpraktiken oder Einsatz geeigneten Filmmaterials
Praktische
Aktivitäten im Trainingsmodule |
Für
das Standard-Programm
(4h) werden folgende praktischen Trainingsaktivitäten
empfohlen:
Präsentation,
Entwicklung und Diskussion der Übung 4.1.
Präsentation,
Entwicklung und Diskussion der Fallbeispiele Nr. 6 und 7
Präsentation,
Entwicklung und Diskussion der Übung 4.2.
Im
Falle eines
erweiterten Programms (4h-8h) können zusätzlich folgende
Trainingsaktivitäten umgesetzt werden:
Präsentation,
Entwicklung und Diskussion des Fallbeispiels Nr. 8
Präsentation,
Entwicklung und Diskussion des ethischen Dilemmas Nr. 7
CSR-Betriebsbesuch
bei einem örtlichen KMU mit guten Praktiken im Bereich Umweltmanagement
bzw. Präsentation und Diskussion geeigneten Filmmaterials
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Didaktische
und pädagogische Ressourcen/Material |
CSR Knowledge Map
Flipcharts
Beamer
(Video-Projector)
Computer
Übungen
4.1. und 4.2.
Moralisches
Dilemma Nr. 7
Fallbeispiele
Nr. 6,7 und 8 (erweitertes Programm)
Feedback-Fragebogen
der TeilnehmerInnen
Weiteres
Lernmaterial für die TeilnehmerInnen
Corporate Social
Responsibility: State of the Art, 2004 (entwickelt im Rahmen des Leonardo
da Vinci Pilot-Projekts “CSR/SME - Promoting Social Responsibility in
Small and Medium Size Enterprises” und über die sechs involvierten
Partnerländer erhältlich: AT, EE, HU, IT, NL, PT)
CSR
Glossary, 2005 (entwickelt im Rahmen des Leonardo da Vinci Pilot-Projekts
“CSR/SME - Promoting Social Responsibility in Small and Medium Size
Enterprises”: Bereiche: environment, business ethics, sustainable
production/consumption, social responsible investments; standards,
auditing and reporting
“Gesellschaftlich
engagierte kleine und mittlere Unternehmen – Leitfaden zur Organisation
von Betriebsbesuchen“ (entwickelt im Rahmen des Leonardo da Vinci
Pilot-Projekts “CSR/SME - Promoting Social Responsibility in Small and
Medium Size Enterprises”) für den Fall eines erweiterten Programms
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