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Einführung in CSR Unternehmensethik Arbeitsplatz Umwelt Markt Gesellschaft

 



Spezifische Zielgruppen
Schlüsselkräfte in KMUs
Lokale Behörden
Lokale NGOs, Vereine und Initiativen
 


Spezifisches Trainerprofil

Als Trainer in dieses Moduls sollten Sie:   

Gutes Fachwissen im Bereich Ökologie besitzen und mit
Kenntnissen über wirtschaftliche Produktionsabläufe verbinden können

 



Grundlegendes Ziel
Nach diesem Modul sind die TeilnehmerInnen in der Lage, die Umwelteinflüsse eines Unternehmens besser zu verstehen und Verbesserungsmaßnahmen hinsichtlich ökologischen Wirtschaftens so zu gestalten, dass damit auch finanzielle Einsparungen erzielt werden können.



Spezifische Ziele

Nach der Teilnahme an diesem Trainingsmodul sollten die TeilnehmerInnen:

die wichtigsten Umwelt-bezogenen Themen ihres Unternehmens identifizieren können
ein erweitertes Grundwissen über Ökologie erhalten
Informationsquellen zur Umweltgesetzgebung und ökologischen Spezialfragen ihres eigenen Unternehmens kennen
Finanzielle Einsparmöglichkeiten durch verbessertes Umweltmanagement identifizieren können
dazu beitragen können, dass konkrete Verbesserungsmaßnahmen im eigenen Unternehmen implementiert werden

 



Theorie / Lerninhalte

Theoretische Inhalte im Modul “Umwelt” sollten im umfassenden Kontext von CSR vorgestellt und diskutiert werden. Bitte verwenden Sie dazu die “CSR Knowledge Map”.

 

Umweltbewusstsein

In diesem Modul soll Umweltbewusstsein als Kernbereich nachhaltigen Wirtschaftens vermittelt werden. Besonders wichtig ist es klarzustellen, dass Umweltschutz kein Modebegriff, sondern für Mensch, Gesellschaft, Natur und damit auch für die Wirtschaft eine essentielle Überlebensfrage darstellt.
Umweltfragen im wirtschaftlichen Bereich müssen entlang der gesamten Wertschöpfungskette wirtschaftlichen Handelns betrachtet werden. Damit zeigt sich Umweltmanagement als eine übergreifende Aufgabe im Unternehmen, die auch ihre wirtschaftliche Seite aufweist, da Verbesserungen durch das Umweltmanagement in vielen Fällen auch zu finanziellen Einsparungen führen können.
In diesem Modul wird versucht, die TeilnehmerInnen dazu zu sensibilisieren, dass Umweltfragen Bestandteil des eigenen Lebens sind, ob in beruflichen oder privaten Zusammenhängen (ökologischer Fußabdruck).

 

Minimalisierung von Schadstoffen und Abfall

Da dieses Modul kein ökologisches Audit eines Unternehmens ersetzen kann, wird allgemein in die Thematik Umweltmanagement eingeführt, was anhand folgender Entwicklungslinien geschieht:
Die Minimalisierung von Schadstoffen und Abfall, der am eigenen Arbeitsplatz sowie in der gesamten Wertschöpfungskette entsteht, ist einer der Ausgangspunkte, an dem klar wird, dass alle MitarbeiterInnen eines Unternehmens konstruktiv zu Verbesserungen des Umweltmanagements beitragen können.

Die Minimalisierung von negativen Umwelteinflüssen lässt sich in den 3 R’s (reduce, reuse, recycle) darstellen:

reduce – reduzieren: vom Materialaufwand am Büroarbeitsplatz eines Dienstleistungsunternehmens bis hin zu Schadstoffemissionen im Industriebetrieb
reuse – wiederverwenden: von der Rückseite eines Schreibens, die als Schmierpapier verwendet wird bis hin zu Produkten, die repariert, statt neu gekauft werden
recyceln: so viel wie möglich, bis hin zum Einkauf recycelter Produkte, wie zum Beispiel Kopier- oder Toilettenpapier

 

Reduktion der Umweltbelastung
 

Als weitere Entwicklungslinien hinsichtlich höheren Umweltbewusstseins sollen in diesem Modul folgende Schwerpunkte gesetzt werden:

 

Reduktion der Umweltbelastung sowie Erhalt der Biodiversität in den Bereichen:

Luft
Wasser
Boden

 

Instrumente und Standards

 

Seit einiger Zeit gibt es für das Umweltmanagement von Unternehmen einige sehr nützliche Instrumente und Standards.  Die TeilnehmerInnen im Modul Umwelt sollten insbesondere aufmerksam werden auf:

IPP – Integrierte Produktpolitik
EMAS – Eco-Management and Audit Scheme
ISO 14001
Europäisches Öko-Label

 

IPP – Integrierte Produktpolitik


IPP – Integrierte Produktpolitik
bezeichnet einen Ansatz, der darauf abzielt, die Umweltverträglichkeit von Produkten kosteneffizient zu verbessern. Die Umweltauswirkungen von Produkten sollen über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg so gering wie möglich gehalten werden, das heißt angefangen mit den natürlichen Ressourcen, aus denen sie hergestellt werden, über ihre Verwendung und Vertrieb bis hin zu ihrer Entsorgung. Es handelt sich bei der IPP um einen relativ neuen Ansatz in der Umweltpolitik.

 

 

EMAS - Eco-management and Auditing Scheme
 

Das Gemeinschaftssystem für das freiwillige Umwelt-Management und die Umweltbetriebsprüfung (Eco-Management and Audit Scheme, EMAS) ist ein von den Europäischen Gemeinschaften 1993 entwickeltes Instrument für Unternehmen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen. Rechtsgrundlage ist die Verordnung (EG) Nr. 761/2001. Der Aufbau eines UMS und die Abläufe entsprechen seit 2001 auch bei EMAS der ISO 14001. Bei EMAS sind in den Prozess der kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung die Beschäftigten einzubeziehen. Dies soll der Identifizierung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit den Umweltschutzinteressen des Unternehmens dienen und dafür sorgen, dass Umweltmanagement “gelebt" wird. Der Betrieb ist verpflichtet eine Umwelterklärung zu erstellen, in der er die umweltrelevanten Tätigkeiten und die Daten zur Umwelt, wie Ressourcen- und Energieverbräuche, Emission, Abfälle etc. genau darstellt. EMAS-Teilnehmer informieren interessierte Gruppen, u.a. mit dieser Umwelterklärung. Bei EMAS ist eine erste eigene Untersuchung - die Umweltprüfung - und nachfolgend eine wiederkehrende Umweltbetriebsprüfung durchzuführen. Die internen Dokumente sowie die Umwelterklärung werden von einem unabhängigen, staatlich zugelassenen Umweltgutachter beurteilt. Die Erklärung wird bei positiver Prüfung für gültig erklärt. Der Umweltgutachter achtet nicht allein auf die Einhaltung der formellen Regeln, sondern vielmehr auch auf die echte Umweltleistung der Organisation. Hält sie alle relevanten Umweltrechtsvorschriften ein und erreicht sie die selbst gesteckten Ziele? Die Umweltbetriebsprüfung ist regelmäßig, spätestens alle drei Jahre zu wiederholen. Nach der Validierung wird der Teilnehmer in ein öffentliches Register eingetragen und erhält eine europaweit einmalige Registrierungsnummer. Im Registrierungsverfahren werden alle zuständigen Umweltbehörden beteiligt, um sicherzustellen, dass keine Umweltverstöße vorliegen. Die Registrierung berechtigt, das EMAS-Logo zu benutzen, das ausschließlich den EMAS-Teilnehmern vorbehalten ist. Die Qualität von EMAS wird von den Mitgliedstaaten der EU überwacht. Für die Qualitätssicherung in Deutschland ist der Umweltgutachterausschuss (UGA) zuständig.

 

Siehe auch: http://europa.eu.int/comm/environment/emas/index_en.htm


ISO 14001

Die ISO 14001 wurde 1996 veröffentlicht und definiert (in Verbindung mit EMAS von 1993). Es ist ein Umweltmanagementsystem, mit dem der Umweltschutz systematisch im Management verankert wird. Somit können bei allen täglichen Aufgaben und firmenpolitischen Entscheidungen die Umweltaspekte berücksichtigt werden. Managementprozesse und Organisationsstrukturen werden in den Vordergrund gestellt. Durch die ISO 14001 kann ein Unternehmen nachweisen, dass es sich umweltgerecht verhält. Mit ihrer Hilfe werden Betriebe konkret und systematisch beim Aufbau des Umweltmanagementsystems nach weltweit gültigem Standard unterstützt. Die Betriebe erhalten somit ein wirkungsvolles Instrument, mit dem sie Umweltbelastungen systematisch erfassen und die Umweltsituation laufend verbessern können. Umweltrisiken werden bewertet und Notfallpläne ausgearbeitet, um Störfälle zu verringern. Die ISO 14001 legt Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest und schreibt Elemente für eine Zertifizierung vor.

 

Siehe auch: http://www.iso.org/iso/en/ISOOnline.frontpage

Europäische Ökolabel

1992 hat die Europäische Union das europäische Ökolabel oder europäische Umweltzeichen geschaffen. Dieses Label verweist darauf, dass das Produkt während seines gesamten Lebenszyklus – Produktion, Verpackung, Vertrieb, Verwendung und Entsorgung – begrenzte Auswirkungen auf die Umwelt hat. Es kann auf alle Produkte und Dienstleistungen angewandt werden, mit Ausnahme von Nahrungsmitteln, Getränken, pharmazeutischen Produkten usw. Die Gewährung des Ökolabels ist das Ergebnis eines freiwilligen Schrittes: die Hersteller oder Importeure müssen sich um die Auszeichnung mit dem Umweltzeichen bewerben. Heute sind 21 Produktkategorien betroffen, darunter besonders Geschirrspülmittel, absorbierendes Papier (Toilettenpapier oder Küchenrollen), Papier für Fotokopiergeräte, Laptops oder andere Computer usw. Mehr als 200 Hersteller haben die Genehmigung erhalten, eines oder mehrere ihrer Produkte mit diesem Umweltzeichen zu versehen. Bereits mehrere hundert mit der „europäischen Blume“ ausgezeichnete Produkte sind auf dem europäischen Markt in Umlauf.
 

Siehe auch: http://www.eco-label.com/default.htm



Struktur des Moduls
Begrüßung und Vorstellungsrunde
Präsentation der Ziele und Inhalte des Moduls
Allgemeine Informationen über CSR und Einordnung des Trainingsmoduls in das Thema CSR anhand der “CSR Knowledge Map”
Themen der Lerninhalte
Minimalisierung von Schadstoffen und Abfall
Reduzieren, wiederverwenden, recyclen: was, wie, warum?
Reduktion der Umweltbelastung
Luft
Wasser
Boden
Biodiversität
Natürliche Ressourcen schonen
Erneuerbare vs. nicht-erneuerbare Ressourcen
Zugänge und Instrumente des Umweltmanagements
Integrierte Produktpolitik
Standard “EMAS – Eco-management and auditing scheme”
Standard “ISO 14001” Standard
Zertifizierung “Europäisches Ökolabel”
Nationale und europäische Umweltgesetzgebung und Regulierungen
Öffentliche Meinung über Umweltthemen
Analyse von Umweltthemen anhand der Unternehmen der TeilnehmerInnen
Analysieren der erforderlichen Schritte, die Situation im eigenen Unternehmen zu verbessern
Die wichtigsten Umweltthemen der TeilnehmerInnen
Evaluation des Trainingsmoduls und Unterstützung bei der Implementierung des erarbeiteten Handlungswissens
 


Methoden und praktische Trainingsaktivitäten
Pädagogische Methoden im Trainingsmodul


Theoretische Einführung und fachliche Hintergründe
Diskussion über die Situation des Umweltmanagements bei den Unternehmen/Organisationen der TeilnehmerInnen sowie anhand von Fallstudien (Gruppenarbeit )
praktische Übungen und Diskussion (Einzel- und Gruppenarbeit)
Optional: CSR-Studienbesuch in einem ausgewählten Unternehmen mit guten Arbeitsplatzpraktiken oder Einsatz geeigneten Filmmaterials

 

Praktische Aktivitäten im Trainingsmodule

Für das Standard-Programm (4h) werden folgende praktischen Trainingsaktivitäten empfohlen:

Präsentation, Entwicklung und Diskussion der Übung 4.1.
Präsentation, Entwicklung und Diskussion der Fallbeispiele Nr. 6 und 7
Präsentation, Entwicklung und Diskussion der Übung 4.2.

Im Falle eines erweiterten Programms (4h-8h) können zusätzlich folgende Trainingsaktivitäten umgesetzt werden:

Präsentation, Entwicklung und Diskussion des Fallbeispiels Nr. 8
Präsentation, Entwicklung und Diskussion des ethischen Dilemmas Nr. 7
CSR-Betriebsbesuch bei einem örtlichen KMU mit guten Praktiken im Bereich Umweltmanagement bzw. Präsentation und Diskussion geeigneten Filmmaterials

 



Didaktische und pädagogische Ressourcen/Material
CSR Knowledge Map
Flipcharts
Beamer (Video-Projector)
Computer
Übungen 4.1. und 4.2.
Moralisches Dilemma Nr. 7
Fallbeispiele Nr. 6,7 und 8 (erweitertes Programm)
Feedback-Fragebogen der TeilnehmerInnen


Weiteres Lernmaterial für die TeilnehmerInnen

Corporate Social Responsibility: State of the Art, 2004 (entwickelt im Rahmen des Leonardo da Vinci Pilot-Projekts “CSR/SME - Promoting Social Responsibility in Small and Medium Size Enterprises” und über die sechs involvierten Partnerländer erhältlich: AT, EE, HU, IT, NL, PT)
CSR Glossary, 2005 (entwickelt im Rahmen des Leonardo da Vinci Pilot-Projekts “CSR/SME - Promoting Social Responsibility in Small and Medium Size Enterprises”: Bereiche: environment, business ethics, sustainable production/consumption, social responsible investments; standards, auditing and reporting
“Gesellschaftlich engagierte kleine und mittlere Unternehmen – Leitfaden zur Organisation von Betriebsbesuchen“ (entwickelt im Rahmen des Leonardo da Vinci Pilot-Projekts “CSR/SME - Promoting Social Responsibility in Small and Medium Size Enterprises”) für den Fall eines erweiterten Programms

 

Organisationen / Initiativen / Leitfäden

Links

Environment Management System - EMAS

http://europa.eu.int/comm/environment/emas/

Environmental Impact Study

http://glossary.eea.eu.int/EEAGlossary/

Eco-label (EU)

http://www.eco-label.com/default.htm

European Environment Agency

http://www.eea.eu.int

Green Paper “Promoting a European Framework for Corporate Social Responsibility”, European Commission, 2001

http://europa.eu.int/comm/employment_social/soc-dial/csr/greenpaper.htm

ISO Standards

http://www.iso.org/iso/en/ISOOnline.frontpage

Reduce, Reuse, Recycle

Sustainable Development

http://www.brundtlandnet.com/brundtlandreport.htm

United Nations

Agenda 21

http://www.un.org/esa/sustdev/documents/agenda21/index.htm




Dauer
Zeittafel (4h)

 

Struktur des Moduls

Dauer

Zeit

Hinweise

Beginn

Ende

Begrüßung und Vorstellungsrunde

15 Min.

0:00

0:15

 

Präsentation der Ziele und Inhalte des Moduls

05 Min.

0:15

0:20

 

Einführung in die Theorie                  - Allgemeine Informationen über CSR und Einordnung des Trainingsmoduls in das Thema CSR

05 Min.

0:20

0:25

Einsatz der “CSR Knowledge Map”.

Theoretische Einführung in das Trainingsmodul

30 Min.

0:25

0:55

 

Übung 4.1. - “Eigene Meinungen über Umweltthemen”

20 Min.

0:55

1:15

 

Fallbeispiel Nr. 7

40 Min.

1:15

1:55

 

Fallbeispiel Nr. 6

35 Min.

1:55

2.30

 

 

 

 

 

 

PAUSE

15 Min.

2:30

2:45

 

 

 

 

 

 

Übung 4.2. - Implementierung

60 Min.

2.45

3.45

 

Evaluation

15 Min.

3:45

4:00

Unter Verwendung des vorgefertigten Feedback-Fragebogens für die TeilnehmerInnen

ENDE

 

 

 

 

 

Erweiterte Zeittafel (4h - 8h)

Sofern das Modul Umwelt zeitlich ausgeweitet werden soll, sind folgende zusätzliche Trainingsaktivitäten empfehlenswert:

 

Zusätzliche Aktivitäten

Dauer

Hinweise

Fallstudie Nr. 8

30 Min.

 

 

Didaktisches Video-/ Filmmaterial

variabel

Themenbezug Umwelt, ausgerichtet auf die Bedürfnisse der TeilnehmerInnen

Moralisches Dilemma Nr. 7 + Diskussion

30 Min.

 

CSR-Betriebsbesuch bei einem KMU vor Ort mit guten Umweltpolitiken bzw. Zertifizierungen.

2h - 3h

Siehe Leitfaden zur Organisation von Betriebsbesuchen

 

 
Copyright © 2004-2006
Diese Dokumente sind ein Produkt des Pilot-Projekts „CSR/KMU – Förderung der Corporate Social Responsibility in kleinen und mittleren Unternehmen“, unterstützt von der Europäischen Kommission durch das Leonardo da Vinci-Programm. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser: die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.