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Einführung in CSR Unternehmensethik Arbeitsplatz Umwelt Markt Gesellschaft

 



Spezifische Zielgruppen
Schlüsselkräfte in KMUs, Business Development und Marketing
Sozialpartner
Lokale Behörden
Lokale NGOs, Vereine und Initiativen
 


Spezifisches Trainerprofil

Als TrainerIn dieses Moduls sollten Sie:

Team- und Networking-orientiert sein
Basiswissen über den öffentlichen Sektor und seine Gesetzgebung besitzen
Kenntnisse über die öffentliche Verwaltung auf lokaler und nationaler Ebene vorweisen
Marktwissen über Unterstützungsprogramme, Fördermöglichkeiten etc. besitzen

 



Grundlegendes Ziel
Nach diesem Modul sind die TeilnehmerInnen in der Lage, die Einflüsse eines Unternehmens auf dessen lokalen Standort und Gemeinwesen besser zu verstehen sowie Beziehungen zwischen Unternehmen und deren gesellschaftlichem Umfeld identifizieren und diese zu wechselseitigen Nutzensituationen (Win-Win-Situationen) ausbauen zu können.

 



Spezifische Ziele

Nach der Teilnahme an diesem Trainingsmodul sollten die TeilnehmerInnen:

strategische Partnerschaften zwischen den privatwirtschaftlichen, öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Sektoren besser verstehen können
individuelle Erfolgsfaktoren für den freiwilligen Einsatz von Arbeitszeit und Kompetenzen eines Unternehmens in seinem Gemeinwesen (Corporate Volunteering) identifizieren zu können
Ansätze für ein maßgeschneidertes CSR-Konzept eines KMU entwickeln zu können, das wechselseitige Nutzensituationen für Privatwirtschaft und kommunale Entwicklung herstellt

 



Theorie / Lerninhalte

Theoretische Inhalte im Modul “Gemeinwesen” sollten im umfassenden Kontext von CSR vorgestellt und diskutiert werden. Bitte verwenden Sie dazu die “CSR Knowledge Map”.

Dieses Modul basiert auf den folgenden theoretischen Überlegungen:
Das lokale Gemeinwesen, in das KMUs eingebettet sind, kann alle Gruppen von Stakeholdern (legitime sowie auch nicht-legitime Anspruchsgruppen) eines Unternehmens umfassen. In den (meisten) Fällen, in denen ein KMU im und für das regionale Gemeinwesen wirtschaftet, sind diese Anspruchsgruppen, wie z. B. MitarbeiterInnen, Kunden, Behörden etc. oft im unmittelbaren Umfeld des Unternehmens ansässig. Zudem ist ein örtlich tätiges KMU direkt von seiner Umgebung abhängig, was beispielsweise die regionale Infrastruktur, Kaufkraft oder Lebensbedingungen seiner MitarbeiterInnen und deren Familien betrifft. Strategische Partnerschaften zwischen Unternehmen und dem lokalen Gemeinwesen können also unmittelbar zu wechselseitigen Nutzensituationen führen und auch bislang unberücksichtigte wirtschaftliche Potentiale für ein Unternehmen auftun. Für die MitarbeiterInnen eines Unternehmens können solche sektoral übergreifende Tätigkeiten eine motivierende zusätzliche Sinnstiftung und Entfaltungsmöglichkeit an ihrem Arbeitsplatz darstellen und zum Ausbau wichtiger sozialer Kompetenzen beitragen.    

Das Modul Gemeinwesen unterstützt KMUs darin, einen konstruktiven Dialog mit allen seinen  Anspruchsgruppen zu gestalten, um in wechselseitigen Nutzensituationen zu einer nachhaltig positiven Entwicklung seines Standorts und damit seines eigenen „Lebensumfelds“ beizutragen.

 

Capacity Building

Capacity Building um die Effektivität und Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen zu unterstützen. Dieser Prozess unterstützt einzelne MitarbeiterInnen oder Teams, lösungsorientiertes Handlungswissen zu erarbeiten.
Ein Instrument des Capacity Building im Kontext des Gemeinwesens eines Unternehmens ist das sogenannte Corporate Volunteering, was die Einbeziehung von Arbeitszeit und Kompetenzen von MitarbeiterInnen eines Unternehmens zur Lösung gesellschaftlicher Probleme oder zur Gestaltung strategischer Partnerschaften bedeutet.
 
Win-Win-Situationen

Win-Win-Situationen können aus lokalen Partnerschaften eines Unternehmens mit dem öffentlichen Sektor und der Zivilgesellschaft  hervorgehen und somit wichtige Beziehungen des Unternehmens mit seinem Umfeld stärken. Entsprechend der individuellen Ausrichtung der CSR-Strategie von KMUs können strategische Partnerschaften auch in Konzepten wie z. B. dem Cause-related Marketing und Sponsoring entwickelt werden. Ein lernendes Unternehmen/Gemeinwesen basiert dabei auf Transparenz und einem professionell gestalteten Stakeholder-Dialog.
 
Spenden und Schenkungen

Spenden und Schenkungen sind traditionelle Instrumente des Community Involvement, also der aktiven Teilnahme eines Unternehmens an der Entwicklung seines lokalen Gemeinwesens. Sie können sich inhaltlich stark an den Kerntätigkeiten des Unternehmens ausrichten, was strategisch auch meistens nahe zu legen ist.  Eine besonders nachhaltige Unterstützung durch Unternehmen wird zunehmend auch durch die Etablierung von Unternehmensstiftungen. realisiert. Damit auch die MitarbeiterInnen eines Unternehmens an dessen gesellschaftlichem Engagement beteiligt werden, finden immer mehr kreative Konzepte Einzug, wie z. B. Matching-Systeme wo im Unternehmen gesammelte Spenden durch die Unternehmensleitung verdoppelt werden.
 

 

Comunity Involvement

Community Involvement kann als aktive Teilnahme eines Unternehmens an den Entwicklungen in seinem Gemeinwesen verstanden werden und sich in den oben genannten Konzepten umsetzen – im Bereich des Corporate Volunteering zumeist als die kostengünstigste Variante einer CSR-Ausrichtung.
Wodurch sich das Community Involvement auch immer aufgrund unterschiedlicher lokaler Gegebenheiten und wirtschaftlichen Ausrichtungen von KMUs unterscheidet, soll das Modul Gemeinwesen einen Überblick verschaffen, wie sich KMUs aktiv in ihrem Gemeinwesen engagieren können.
 


Struktur des Moduls
Begrüßung und Vorstellungsrunde
Präsentation der Ziele und Inhalte des Moduls
Allgemeine Informationen über CSR und Einordnung des Trainingsmoduls in das Thema CSR anhand der “CSR Knowledge Map”
Themen der Lerninhalte
Stakeholder-Dialog
Bedeutung eines pro-aktiven Dialogs mit den Stakeholdern eines Unternehmens (legitime und nicht-legitime Anspruchsgruppen, Peer und Pressure Groups)
Unterschiede in der Kommunikationsweise im wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereich
Verschiedene Interessen der im Stakeholder-Dialog involvierten Anspruchsgruppen
Risikomanagement
Community involvement
Übersicht entsprechender CSR-Instrumente
Bestandsaufnahme und Bedarfsanalyse hinsichtlich CSR im jeweiligen Gemeinwesen
Rechtliche Rahmenbedingungen für strategische Partnerschaften
Chancen, Verantwortung und Restriktionn im CSR-Engagement von KMUs
Corporate Volunteering und Sponsoring
Einbeziehung der MitarbeiterInnen in die CSR-Programme eines Unternehmens
Personalmanagement und -entwicklung
Strategischer Ansatz von Sponsoringkonzepten (Lead Sponsorship) und Corporate Volunteering in KMUs
Cause related Marketing
Evaluation des Trainingsmoduls und Unterstützung bei der Implementierung des erarbeiteten Handlungswissens
 

Methoden und praktische Trainingsaktivitäten
Pädagogische Methoden im Trainingsmodul

Theoretische Einführung und fachliche Hintergründe
Praktische Übungen und Diskussion (Einzel- und Gruppenarbeit)
Entwicklung und Diskussion moralischer Dilemmata (Gruppenarbeit)
Entwicklung eines Stakeholder-Dialogs (Rollenspiel)
Strategische Entwicklung von CSR-Aktivitäten im Bereich Gemeinwesen, die auf das jeweilige KMU und seinen Standort zurückgreifen
CSR-Betriebsbesuch eines lokal engagierten KMU für den Fall einer zeitlichen und inhaltlichen Ausweitung des Moduls Gemeinwesen

 

Praktische Aktivitäten im Trainingsmodule

Für das Standard-Programm (4h) werden folgende praktischen Trainingsaktivitäten empfohlen:

Präsentation, Entwicklung und Diskussion der Übung 6.1.
Präsentation, Entwicklung und Diskussion der Übung 6.2. unter Einbezug des ethischen Dilemmas Nr. 3
Präsentation, Entwicklung und Diskussion der Übung 6.3.

Im Falle eines erweiterten Programms (4h-8h) können zusätzlich folgende Trainingsaktivitäten umgesetzt werden:

Präsentation, Entwicklung und Diskussion der Fallbeispiele Nr. 3, 4, 11 und 12
CSR-Betriebsbesuch bei einem örtlichen KMU mit guten Praktiken im Bereich Community Involvement

 



Didaktische und pädagogische Ressourcen / Material

CSR Knowledge Map
Flipcharts
Beamer (Video-Projector)
Computer
Übungen 6.1., 6.2. und 6.3
Moralisches Dilemma Nr. 3
Fallbeispiele Nr. 3, 4, 11 und 12 (erweitertes Programm)
Feedback-Fragebogen der TeilnehmerInnen


Weiteres Lernmaterial für die TeilnehmerInnen

Corporate Social Responsibility: State of the Art, 2004 (entwickelt im Rahmen des Leonardo da Vinci Pilot-Projekts “CSR/SME - Promoting Social Responsibility in Small and Medium Size Enterprises” und über die sechs involvierten Partnerländer erhältlich: AT, EE, HU, IT, NL, PT)
CSR Glossary, 2005 (entwickelt im Rahmen des Leonardo da Vinci Pilot-Projekts “CSR/SME - Promoting Social Responsibility in Small and Medium Size Enterprises”: Bereich: Community Involvement
“Gesellschaftlich engagierte kleine und mittlere Unternehmen – Leitfaden zur Organisation von Betriebsbesuchen“ (entwickelt im Rahmen des Leonardo da Vinci Pilot-Projekts “CSR/SME - Promoting Social Responsibility in Small and Medium Size Enterprises”) für den Fall eines erweiterten Programms

Organisationen / Initiativen / Leitfäden

Links

Business in the Community

http://www.bict.org.uk

Grantstream Company, Glossary of Community Investment Terms

http://www.grantstream.com/glossary.htm

The Dorothy A. Johnson Center for Philanthropy & Nonprofit Leadership, Nonprofit good practice

http://www.nonprofitbasics.org/

Business for social responsibility

www.bsr.org

Corporate Community Involvement

www.ccinet.org

Business and Community Foundation India

www.bcfindia.org

Community Business

www.communitybusiness.hk




Dauer
Zeittafel (4h)

 

Struktur des Moduls

Dauer

Zeit

Hinweise

Beginn

Ende

Begrüßung und Vorstellungsrunde

15 Min.

0:00

0:15

 

Präsentation der Ziele und Inhalte des Moduls

05 Min.

0:15

0:20

 

Einführung in die Theorie              
- Allgemeine Informationen über CSR und Einordnung des Trainingsmoduls in das Thema CSR

05 Min.

0:20

0:25

Einsatz der “CSR Knowledge Map”.

Theoretische Einführung in das Trainingsmodul

15 Min.

0:25

0:40

 

Übung 6.1. - “Story Telling über CSR” – Vorbereitungen / Einzelarbeit

 

20 Min.

0:40

1:00

 

- Präsentationen der TeilnehmerInnen und Beiträge aus der Gruppe

45 Min.

1:00

1:45

Der Zeitaufwand variiert entsprechend der Teilnehmerzahl: für jede Präsentation werden rund 5 Min. gerechnet zzgl. 3 Min. Gruppenbeiträge.

 

 

 

 

 

PAUSE

15 Min.

1:45

2:00

 

 

 

 

 

 

Übung 6.2. - “Rollenspiel in einem Stakeholder-Dialog”

- 1. Brainstorming mit der Gruppe

10 Min.

2:00

2:10

 

- Rollenspiel in zwei Gruppen

20 Min.

2:10

2:30

 

- 2. Brainstorming in zwei Gruppen

10 Min.

2:30

2:40

 

- 3. Brainstorming in der Gruppe

10 Min.

2:40

2:50

 

 

 

 

 

 

Pause

10 Min.

2:50

3:00

Der Zeitaufwand variiert entsprechend der Teilnehmerzahl: für jede Präsentation werden rund 3 Min. gerechnet

 

 

 

 

Übung 6.3 - “Team Building Day”

- Vorbereitung von Ideen / Einzelarbeit

10 Min.

3.00

3.10

Schlussfolgerungen

5 Min.

3.40

3.45

Evaluation

15 Min.

3:45

4:00

Unter Verwendung des vorgefertigten Feedback-Fragebogens für die TeilnehmerInnen

ENDE

 

 

 

 

 

Erweiterte Zeittafel (4h - 8h)

Sofern das Modul Gemeinwesen zeitlich ausgeweitet werden soll, sind folgende zusätzliche Trainingsaktivitäten empfehlenswert:

 

Zusätzliche Aktivitäten

Dauer

Hinweise

Fallstudien Nr. 3, 4, 11 oder 12 + Diskussion

30 Min.

(jeweils)

 

CSR-Betriebsbesuch bei einem KMU vor Ort mit guten Praktiken im Bereich Gemeinwesen

2h - 3h

Siehe Leitfaden zur Organisation von Betriebsbesuchen

 

 
Copyright © 2004-2006
Diese Dokumente sind ein Produkt des Pilot-Projekts „CSR/KMU – Förderung der Corporate Social Responsibility in kleinen und mittleren Unternehmen“, unterstützt von der Europäischen Kommission durch das Leonardo da Vinci-Programm. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser: die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.